… in den Vasen verdichtet und konzentriert sich das gestalterische Vokabular Tuschs, sie erscheinen in ihrer Kompaktheit weniger Wesenhaft, sind mehr ironische und geistvolle Untersuchungen zum Thema „Vase“ als architektonisches Mobilar. Die schwarzen Prunkvasen umweht im Gegensatz zur scheinbaren Leichtigkeit der Wandobjekte ein Hauch von Undurchdringlichkeit. Der Verführungsgestus der schönen Form gehrt hier ins Dunkle, Abgründige und dennoch lockende: ein Spiel mit fetischhaften Zügen. Entsprechend dem barocken Prinzip des „verwandelnden Sehens“ operieren auch Tuschs Arbeiten mit der Kennerschaft des Betrachters, verbleiben jedoch in ihrem Kern rätselhafte, geheimnisvolle „Objekte des Begehrens“. (Ulrike Reinert)